Gustav Dohrmann lässt nicht locker. Auch in der letzten Bezirksratssitzung nutzte er die Einwohnerfragestunde, um wieder einmal auf eines der drängendsten Problem in
Linden-Nord aufmerksam zu machen. Vor allem des Nachts lässt lauter Lärm die Anwohner der Limmerstraße und anderer Bereiche im Stadtteil nicht mehr schlafen. Außerdem werden Bierflaschen zerdeppert und wild uriniert. Die manchmal alarmierte Polizei bleibt letztlich ohne Wirkung, da anschließend der laute „Betrieb" dort weiter geht. Auch Christian A. und Anne S. aus der Limmerstraße hatten sich beim Bezirksrat eingefunden, um über die unerträgliche Situation dort zu sprechen und die Politik endlich zum Handeln zu bewegen. Sie wohnen im Hinterhaus neben dem Apollokino und selbst da müssen sie viele Nächte schlaflos verbringen. Ihre Situation hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Seit dem letzten Jahr gibt es die Nachbarschaftinitiative Linden-Nord (NiL), die sich dieses Themas angenommen hat. Wir berichteten darüber. Doch inzwischen macht sich Enttäuschung über die Politik breit. Auf besonders viel Unverständnis stößt bei den Betroffenen, dass führende Politiker der Grünen und Linken in der Presse das Problem als nicht existent oder aber tolerierbar oder sogar
wünschenswert darstellten. Gustav Dohrmann ist selbst politisch aktiv in der SPD und war auch im letzten Bezirksrat vertreten. Er versteht das Zögern seiner Partei bei diesem Thema nicht. Lediglich die CDU hat sich bisher kritisch zur Situation öffentlich geäußert. Für die stellvertretende
Fraktionsvorsitzende Gabriele Steingrube war die Limmerstraße früher einmal in einem schönen Zustand und sie rät dazu das Problem immer wieder öffentlich zu machen. Der einzige Vorschlag, der bisher durch die Politik angeboten wurde, ist der Einsatz von Sozialarbeitern – so der Bezirksbürgermeister
Rainer Grube auf der letzten Bezirksratssitzung. Dadurch solle das Verhalten von Problemgruppen beeinflusst werden. In der Limmerstraße gibt es jedoch sehr unterschiedliche Problemgruppen, die dafür nur wenig zugänglich sein dürften. Die Betroffenen jedenfalls fühlen sich nicht ernst genommen. „Vielleicht
nimmt die Kommunalpolitik ja doch eines Tages mal die Beschwerden für bare Münze und versucht nicht weiterhin so zu tun, als gäbe es keine Probleme?!", schreibt die Nachbarschaftsinitiative Linden-Nord (NiL) in ihrer letzten Veröffentlichung und hat damit vielleicht das eigentliche Problem benannt. Kontakt: www.nil.hallolinden.de Siehe auch: Ist das Leben in Linden-Nord schwieriger geworden? >> mehr Text/Fotos: Klaus Öllerer Letzte Änderung: 25.06.2012 NiL zum letzten Stand Nachbarschaftsinitiative informiert Liebe interessierte Anwohner! Es gibt uns noch: Die Nachbarschaftinitiative Linden-Nord (NiL). In den letzten Monaten gab es keine Einladung zu monatlichen Treffen, da das Projekt "Film" von einem Teil von uns vorangetrieben
wurde. Die junge Filmfirma "Nekosan" aus Linden-Mitte hat mit großem Engagement zwei Tage gedreht. Dies letztlich ohne Verdienst, denn die vom Bezirksrat bewilligten 1500 Euro sind für die technische Ausrüstung benötigt worden. Die Schauspieler sind angehende Profis, die ebenfalls ehrenamtlich tätig geworden sind. Die NiL-Engagierten, die sich um das Filmprojekt kümmern, haben dem Filmteam auf eigene Kosten die
Nahrungsmittelversorgung während der zwei Drehtage spendiert, was sehr gut ankam. Dafür sind wir gerne morgens um 4 Uhr aufgestanden. Nun werden noch rund zwei Wochen vergehen, in denen "Nekosan" den Film schneiden, und dann können wir ihn im Internet auf die Zielgruppe der jugendlichen
Partygänger loslassen. Wenn jemand noch irgendwo Geld findet bzw. eine Idee hat, wo welches bereit liegt, mit dem wir den Filmleuten wenigsten ein bisschen finanzielle Anerkennung zukommen lassen könnten, bitte melden! Was gibt es noch? In letzter Zeit gab es in verschiedenen Printmedien immer wieder Berichte, die sich (auch) mit den Problemen beschäftigten, die Linden zum Teil bekommt, weil es gerade weit über seine
Grenzen hinaus über die Maßen beliebt ist. Während der Bezirksratssitzung haben sich mal wieder Anwohner über die Problematik von nächtlichen Ruhestörungen und Sachbeschädigungen beschwert. Vielleicht nimmt die Kommunalpolitik ja doch eines Tages mal die Beschwerden für bare Münze und versucht nicht, weiterhin so zu tun, als gäbe es keine Probleme?! Diesbezüglich kann ich nur jeder/m genervten Anwohner/in
nahelegen, sich beim Bezirksrat zu beschweren. i.A. der NiL, Norbert Wolf norbertwolf5@web.de |