Ab vier Uhr früh am Samstag, den 21. Juni war es soweit. Ein Team von erfahrenen Abrissspezialisten begann
mit den Vorbereitungen zur Demontage. In den siebziger Jahren wurde die Brücke passend zum damaligen Konzept des Ihmezentrums gebaut. Sie sollte die Besucher aus dem Bereich Limmerstraße in das Ihmezentrum führen, das damals einen eher geschlossenen und abweisenden Eindruck machte. Mit dem neuen Konzept Linden-Park sollen andere Zeiten anbrechen. Das Erdgeschoss an der Blumenauer Straße wird geöffnet und mit einer möglichst attraktiven Ladenfront gestaltet. Da wird die Brücke eher als überflüssig angesehen. Zusätzlich wird der Blick frei aus der Limmerstraße zum neuen Linden-Park. Im Stadteil hört man unterschiedliche Stimmen. Während die einen froh sind das hässliche Ding loszuwerden, sehen andere Schwierigkeiten beim Zugang zum Ihme-Zentrum auf sich zukommen. Im Diskussionsforum bei halloLinden.de gab es hierzu heftige Diskussionsbeiträge. Die Würfel waren jedoch längst gefallen. Nun wurde unter Leitung von Uwe Müller (S & A Sellman GmbH) Sand auf den Boden geschichtet, damit die schweren Fahrzeuge und die Brückenteile möglichst wenig Beschädigungen hinterlassen. Einzelne Brückenteile wurden mit Seilen gesichert. Zuerst zerschlug man die Betonplatten des Brückenbodens, so dass sie in einzelnen Teilen herunterfielen. Anschließend knabberten
schwere irgendwie insektenartige Scheren die Stahlwände durch, so dass diese auf den Boden abgesenkt werden konnten. Es quietschte, bollerte, schepperte und knallte wie bei Pistolenschüssen. Am Montag früh gegen ein Uhr wurde das letzte Brückenteil über die Straßenbahnschienen vom mächtigen Autokran abgehoben und auf die Fössestraße niedergelassen. Dort wurde es sogleich von kräftigen Presslufthämmern zerschlagen. Die Brücke am Küchengarten ist nun Geschichte. Fotos/Text: Klaus Öllerer Letzte Aktualisierung: 28.06.2008 |