Linden-Nord ist etwas besonderes. Es hat eine Leidenschaft: Die Liebe zum
Wilden Müll. Auch woanders wird diese Leidenschaft gepflegt, doch selten so intensiv wie hier. Plätze, die nicht unmittelbar für andere Dinge benötigt werden, wie z.B. gehen, sitzen oder fahren, werden nahezu liebevoll dekoriert. Als Dekomaterial sind die Gelben Säcke besonders beliebt. Sie werden mit einst teuer erworbenem Inhalt gefüllt und rücksichtsvoll an Baumscheiben plaziert. Gestört wird diese Verschönerung des Stadtteils nur durch den Abfallwirtschaftsbetrieb. Regelmäßig kommen unverständnisvoll dreinblickende Mitarbeiter vorbei und nehmen das ganze Dekomaterial einfach mit. Das läßt sich der Lindener natürlich nicht gefallen. Nach kurzer Zeit steht neues Dekomaterial wieder am alten Platz. Und der Lindener ist mächtig stolz, es
denen da oben mal wieder richtig gezeigt zu haben. Es gibt natürlich auch Lindener, die das nicht wollen und den Baum, den Boden oder die Straße so lieben wie es geschaffen wurde. Aber das sind sowieso keine richtigen Lindener (mehr), denn sie ziehen wahrscheinlich sowieso bald weg. Halt - Stop - Mikrofon aus ! Korrektur:
Natürlich gibt es Lindener, die nicht wegziehen und sich mit Engagement und Fantasie um eine alternative Dekoration in Linden-Nord bemühen. Davon handelt dieser Bericht. Die Mitglieder der Bürgerinitiative "Wir für Sie - Sauberes Linden" bemühen sich seit einiger Zeit die überall anzutreffenden Dekomaterialien Gelber Sack, Kartons und Zeitungen in die richtigen Wege zu leiten. Ziel ist es dabei vor
allem eine Verhaltensänderung der Bevölkerung zu erreichen. Derzeit wird ein Konzept für Brennpunkte entwickelt und ausprobiert. Bisher gab es schon einzelne Erfolge einfach durch Informationsblätter und Aushänge der Abholtermine in Hausfluren. Derzeit kümmert man sich um die Baumscheibe in der Selmastraße, dicht an der
Limmerstraße am Küchengarten. Erster Schritt am Sa., 30.11.2002: Verteilung der Information "Wilder Müll" in der Selmastr. Ca. 200 Zettel wurden in der Selmastr. in die Briefkästen verteilt. In vielen Hausfluren hingen schon Müllkalender. Das Infoblatt wurde ausgehängt. Es zeigte sich, daß in allen Häusern der GBH keine Müllkalender aushingen.
Fazit: In den folgenden Wochen gab es an der Baumscheibe deutlich weniger Wilden Müll. Ob das ein dauerhaftes Ergebnis war ? Darüber berichten wir demnächst und auch über den zweiten Schritt: Befragung in der Selmastr. Klaus Öllerer letzte Änderung: 05.01.2003 |